Bericht vom 17. Chaos Communication Congress

#Berlin #Konferenz

17. Chaos Communication Congress

https://events.ccc.de/congress/2000/

27.-29.12.2000

Der diesjährige C3, inzwischen der 17., stand unter dem Motto “Explicit Lyrics” und wurde symbolisch durch HAL 9000’s Kamera vertreten (ihr wißt schon 2001: A Space Odyssey “Why, Frank?”)

Der Eintritt war mit 60,– für Otto Normalhacker sehr günstig, während die New Economy schon mal symbolträchtige 2300,– auf den Tisch legen konnte. Allerdings wurde der C3 dem Chaos gerecht, denn der Einlaß lief bis 13:00 voll, der Fahrplan war schon obsolete bevor er überhaupt beginnen konnte und die meisten “Engel” wußten auch nich was sie so tun sollten. Meistens liefen parallel drei Workshops/Vorträge und natürlich das völlig überrannte Hackcenter, sowie ein C-Base Art & Beauty Area. Die Vorträge waren von sehr unterschiedlichem Niveau, was aber sicherlich auch Betrachtersache war. Sehr negativ ist mir nur der F-CPU Workshop aufgestoßen, der laut Fahrplan von einem Franzosen auf Englisch gehalten wird, was ja prinzipiell OK ist, aber dieser arme Tropf den der Kelch getroffen hatte, konnte leider überhaupt kein ordentliches Englisch. Dies war sehr schade, da das Publikumsinteresse auf jeden Fall vorhanden war.

Sehr positiv waren die Vorträge zum neuen 2.4er Kernel-Netzwerk Krams, der FoeBuD über die Big Brother Awards in D, CH, und A und ein sehr interessanter Vortrag eines “Beraters für Ordensgründungen” dessen Name mir leider nicht bekannt ist. Dieser sehr seriöse ältere Herr verkündete nun seine Thesen zu Adam Weishaupt, Adolph von Kinigge und die ILLUMINATEN. Dieser Vortrag war meiner Auffassung nach der meistbesuchte und entwickelte sich auch nach offiziellem Schluß zu einer sehr anregenden Diskussion.

Im Hack Center waren auch einige NetBSD und OpenBSD Leute aktiv, habe mich angeregt unterhalten. Mal sehen was ich mit meiner Alpha zu Hause nun machen werde.

Außerdem habe ich Gerüchte gehört das Deja News wohl pleite sein soll und von Ebay oder Google übernommen wird. Es wäre natürlich schade wenn die Usenet Archive an Ebay gehen, die machen das garantiert platt. Google hält sie sicherlich offen.

Sehr schön für Laptopbesitzer war die Möglichkeit eine Orinoco WaveLAN Funknetzkarte zu mieten und somit quasi im ganzen Haus online zu gehen.

Außerdem standen überall im HAKP so Apple-Maschinen rum und waren frei zugänglich, das war schon sehr praktisch um mal online zu gehen. Vertrauen würde ich den Maschinen und dem WLAN sowieso nicht, aber zumindest konnte ich zwischendurch mal den Heise Newsticker aufmachen. Mit meiner Gericom Gurke bin ich nicht wirklich ins WLAN gekommen, daher konnte ich nur mit Kabel auf einer Couch online gehen und saugen.

Alles in allem natürlich die deutsche Hackerorgie und auf jeden Fall empfehlenswert. für weitere infos sei auf die CCC-HP und #de.org.ccc verwiesen.

Übernachtet habe ich mit meinem Bundeswehr Schlafsack in einem billig Hostel um die Ecke. An Sich war es OK, aber da fast alle dort vom CCC kamen, wurde natürlich noch viel gequatscht, was tierisch genervt hat. Aber der Alexanderplatz im Schnee am Morgen hat auch was interessantes.

Ich war so müde, dass ich auf der Rückfahrt fast den Anschluss nach Halberstadt verpennt habe, ich hoffe das passiert mir nicht noch mal ;-)

Anmerkung: und wie ich 2001 die Rückreise verpennt habe …